Humanisten unterstützen Koalition gegen Antisemitismus

Frieder Otto Wolf: Dem Hass und der Feindschaft gegenüber israelischen und jüdischen Bürgerinnen und Bürger konsequent entgegentreten. Dazu hat der Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands am Dienstagabend in Berlin anlässlich der deutlich wahrnehmbar gewordenen öffentlichen Ausbrüche von antisemitischen Stimmen in der deutschen Gesellschaft während der vergangenen Wochen aufgerufen.

Der Humanistische Verband Deutschland unterstützt die breite gesellschaftliche Koalition aus Politik, Medien und den christlichen Kirchen, die sich in den letzten Tagen gegen die neu aufgekommene Welle von Hass und Feindschaft gegen Menschen aus dem jüdischen Kulturkreis gebildet hat.

Frieder Otto Wolf sagte weiter, dass Humanistinnen und Humanisten wie viele Menschen in Deutschland die kriegerische Eskalation mit großer Trauer beobachten, die derzeit im Gaza-Streifen stattfindet. Er hoffe, dass diese Auseinandersetzung bald zu einem Ende kommt. Doch auch das Entsetzen wegen der schrecklichen Botschaften über Todesopfer in der israelischen und der palästinensischen Zivilbevölkerung sei keinesfalls als Legitimation für das Erstarken rassistischer und antisemitischer Stimmungen in Deutschland zu akzeptieren. Wo immer es Äußerungen oder Hetze gebe, in denen sich die Barbarei des 20. Jahrhunderts widerspiegelt, seien eine unmissverständliche Zurückweisung und gegebenenfalls auch die aktive Einbeziehung der Justiz notwendig, sagte Wolf weiter.

„Alle Angehörigen der jüdischen Gemeinden und alle Bürger Israels müssen in Deutschland zu jeder Zeit das Gefühl haben, hier sicher und willkommen zu sein. Meinungsfreiheit ist für uns ein herausragend hohes Gut, doch sie muss dort ihre Grenzen finden, wo andere Menschen verunglimpft und angegriffen werden, und gerade dann, wenn dabei rassistische und antisemitische Überzeugungen zum Ausdruck kommen.“

Inhalt teilen

Unsere letzten Pressemitteilungen

Humanistischer Verband Deutschlands hält Reform des Schwangerschaftsabbruchs für breit konsensfähig

In Deutschland werden innerhalb der Dreimonatsfrist jährlich ca. 96.000 Schwangerschaftsabbrüche straffrei vorgenommen. Dabei gilt nach Gesetz ab Einnistung der befruchteten Eizelle in den Uterus, dass diese bereits Würde- und Lebensschutz haben soll. Deswegen soll die Abtreibung gemäß Paragraf 218 StGB rechts- und sittenwidrig sein. Diese Widersprüchlichkeit in den Paragrafen 218 ff. StGB und die anachronistische Stigmatisierung von unerwünscht schwangeren Frauen sollen nunmehr gemäß einer aktuellen Kommissionsempfehlung moderat reformiert werden. Die Schritte dazu dürften auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens treffen – wobei der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) sich noch weitergehende Vorschläge wünscht.

Weiterlesen »
Nach oben scrollen