Humanismus: Grundbegriffe

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Als ein Musterbeispiel dafür, was eine selbstbewusste und wissenschaftlich freie humanistische Forschung zu leisten vermag, bezeichnet der Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands das heute in Berlin vorgestellte Kompendium.

In einer Zeit, die unvermindert begleitet wird von sogenannten Leitkultur-Debatten und sich auch religiös artikulierenden Konflikten, wird häufig übersehen, dass Europa zutiefst von einer geistesgeschichtlich, philosophisch, politisch und menschenrechtlich wirkmächtigen Linie geprägt ist.

„Humanismus“ ist eine kulturelle Bewegung, ein Bildungsprogramm, eine Epoche, eine Tradition, eine Weltanschauung, eine Form von praktischer Philosophie, eine politische Grundhaltung, welche für die Durchsetzung der Menschenrechte und für humanitäre Praxis eintritt.

Das nun im Verlag De Gruyter veröffentlichte Kompendium „Humanismus: Grundbegriffe“ erfasst hier erstmals die einfachen und allgemeinen Begriffe in ihrem Zusammenhang und stellt den Nutzen für die Erkenntnis gegenwärtiger Probleme in Medizin, Ethik, Ökonomie, Recht und Politik dar.

Der in seiner gründlichen, auf den gegenwärtigen Stand von Forschung und Debatte sorgfältig zurückbezogenen Machart bislang einzigartige Band enthält einen systematischen Teil und einen Teil mit den alphabetisch geordneten Grundbegriffen sowie entsprechenden Verweisbegriffen, wo ein Sachverhalt unter einem anderen Titel abgehandelt wird.

Die verschiedenen Richtungen und Institutionen der humanistischen Bewegung in einer über 2000 Jahre alten Geschichte und in einer multikulturellen Gegenwart werden im Umriss sichtbar gemacht. Dabei werden zugleich die neuen Felder und Aufgaben angezeigt, die der Humanismus-Forschung in den letzten fünfzig Jahren durch die Entwicklung der modernen Medizin, der Menschenrechtspolitik und der Geschlechterstudien, der digitalen Revolution und der Globalisierung entstanden sind. Das humanistische Erbe aus Antike, Renaissance und Aufklärung wird kritisch mit diesen neuen globalen Anforderungen vermittelt.

Unter den Autoren der mehr als drei Dutzend Artikel befinden sich in ihren Fachgebieten namhafte Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörn Rüsen, Prof. Dr. Walter Jaeschke, Prof. Dr. Ulrich Hermann, Prof. Dr. Eric Hilgendorf und Prof. Dr. Enno Rudolph. Die Herausgeber sind Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Cancik, Dr. phil. habil. Horst Groschopp und Prof. Dr. phil. habil. Frieder Otto Wolf.

Zum jetzt erschienenen Kompendium sagte der Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands, Frieder Otto Wolf,, „der Band ist insgesamt eine Einübung in Humanistik – und sogar ein Musterbeispiel dafür, was eine Humanistik, die sich wissenschaftlich frei auf den modernen praktischen Humanismus bezieht, heute schon zu leisten vermag. Und damit bringt er die Probleme und Thesen dieses Humanismus auf die Tagesordnung derjenigen Wissenschaftsbereiche, die sich mit den Problemen von Politik und Kultur oder von Lebensführung und Gesellschaft beschäftigen.“

Dies sei ein Fortschritt gegenüber allen ins „Abseits führenden Versuchen, stattdessen über den Urknall, die Relativität oder die Evolution diskutieren zu wollen“, so Wolf. Mit dem Band soll unter anderem „deutlich dargelegt werden, dass der moderne praktische Humanismus nicht nur zu vielen zentralen Fragen der Gegenwart etwas Relevantes zu sagen hat, sondern vor allem auch Ausgangspunkte, Modelle und Herangehensweisen anbietet, mit denen sich Menschen selber kompetent ‚Gedanken machen‘ können.“

Weiterführende Informationen

www.humanismus-grundbegriffe.de

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