Humanismus – für eine menschlichere Zukunft
Die Mitglieder unseres Verbandes setzen sich ein für eine humane, eine menschenwürdige Zukunft. Sie streben diese bessere Zukunft nicht für sich alleine an, sondern zusammen mit allen Menschen guten Willens für die ganze Menschheit. Wir sind von der Möglichkeit der Verbesserung menschlicher Lebensbedingungen überzeugt. Eine humanere Welt ist möglich. Dafür treten wir leidenschaftlich und gemeinsam ein. Wir verlassen uns dabei nicht auf Hilfe durch ein höheres Wesen. Unsere Mitglieder sind nicht religiös. Wir sehen die Menschen in dieser Welt auf sich alleine gestellt. Einen Sinn können sie in diesem Leben nur für sich selbst setzen oder finden.
Humanist*innen setzen auf wissenschaftliche Welterklärung und bewusste ethische Reflexion. Sie kritisieren jeden Dogmatismus, bemühen sich selbst um rational nachvollziehbare Begründungen und erwarten dies auch von anderen. Wir betrachten die Vielfalt unterschiedlicher Lebensentwürfe und Lebensformen als Bereicherung der Gesellschaft und treten für den Schutz dieser Vielfalt ein.
Die Prinzipien, an denen sich Mitglieder des HVD orientieren, sind: Weltlichkeit Selbstbestimmung, Individualität, Solidarität und Toleranz.
Die Wurzeln des Humanismus reichen zurück bis zu den Dichtern und Philosophen des alten Griechenlands, des antiken Roms sowie des konfuzianischen Chinas und des klassischen Indiens. Der moderne Humanismus entstand in der Renaissance. Er führte zur Entwicklung der heutigen Wissenschaft und regte neue Ideale gesellschaftlicher Gerechtigkeit an.
Wir beteiligen uns am ethischen Diskurs in vielen gesellschaftlichen Bereichen und setzen uns ein für ausreichende Lebensgrundlagen für alle Menschen, für Demokratie und Frieden, für Menschenrechte, für eine lebenserhaltende und lebenswerte Natur und Umwelt.
Praktischer Humanismus – damit das Leben besser gelingt
Wir belassen es nicht bei einer Humanität als Idee. Unser Humanismus soll sich praktisch verwirklichen. Dabei unterstützen und fördern wir Menschen in verschiedenen Lebensbereichen und Lebensabschnitten. Unsere Praxis erstreckt sich von der Kindertagesstätte bis zum Hospiz, von der Humanistischen Lebenskunde bis zur Humanistischen Akademie, von der Namensfeier bis zur Trauerrede. In allen Bereichen bemühen wir uns um eine Umsetzung humaner Ideen und humaner Verhältnisse.
Humanistische Werte lassen sich in der konkreten Lebenspraxis nicht immer umstandslos miteinander in Einklang bringen. Selbstbestimmung kann zu Lasten sozialer Verantwortung gehen, wie auch umgekehrt.
Unsere praktische Tätigkeit hilft uns bei der beständigen und schwierigen Herausforderung, eigene Überzeugungen abzuwägen und umzusetzen und wirkt zurück auf unsere Lebensauffassung und unsere Weltanschauung. Dabei ist uns bewusst: Wir Menschen sind Wesen, die sich irren können und scheitern dürfen, die aber auch die Kraft haben können, zu lernen und neu anzufangen.