Die Feier zum 30-jährigen Bestehen des HVD Bundesverbandes fand in festlichem Rahmen im Bürgerhaus Zeppelinheim in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main statt. Gastgeber war die Humanistische Gemeinschaft Hessen, eine der jüngeren Mitgliedsorganisationen des HVD. Den Gästen wurde ein vielfältiges Programm geboten: In drei Themenblöcken widmeten sich Referent*innen und Diskussionsteilnehmer*innen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der humanistischen Bewegung und des Humanistischen Verbandes Deutschlands.
Hervorzuheben sind die Begrüßung und ausführliche Würdigung der Ehrengäste und ehemaligen HVD-Vorsitzendenden durch HVD-Vorstandssprecher Erwin Kress sowie die zahlreichen Grußworte, unter anderem von Andrew Copson, Präsident von Humanists International, und Melanie Wegling, Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Humanistischen Gemeinschaft Hessen. Wegling hob die Bedeutung der humanistischen Werte und des praktischen Humanismus hervor, darunter die Beratung zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, die vielen Menschen in schwierigen Fragen Orientierung und Sicherheit gebe.
Der Anlass der Festveranstaltung: Im Jahr 1993 schlossen sich sieben Vereinigungen zusammen, deren freireligiöse, freidenkerische und humanistische Tradition bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Bedeutung der Geschichte für die humanistische Bewegung hob insbesondere Manfred Isemeyer in seinem Vortrag zur HVD-Gründungsgeschichte hervor. Ausführlich ging er auf wichtige Meilensteine und Erfolge des Verbands ein. Die Leitfragen von heute seien die gleichen wie zur Gründung des HVD, nämlich: „Was brauchen säkular eingestellte Menschen? Was suchen sie? Und wie können wir organisierten Humanist*innen es ihnen geben?“ Die bewegte Verbandsgeschichte, so Manfred Isemeyer, biete also viel Grund zum Feiern, aber ebenso auch Anlass, über die weitere Zukunft nachzudenken. Die anschließende Podiumsveranstaltung zu der Frage, ob säkulare Weltanschauungen zu unpolitisch seien, unterstrich den Wert von Engagement und praktischem Handeln für den Humanistischen Verband Deutschlands und seine Mitgliedsorganisationen.
Ein Schwerpunkt der weiteren Vorträge und Diskussionen des Tages war das Thema Lebenssinn. Philosophische und persönliche Zugänge betonten den Wert des kritischen Zweifelns und des gemeinsamen Engagements auf der Basis des Humanismus. „Skepsis gehört zum Humanismus unbedingt dazu“, betonte Dr. Martin Mettin in seinem Vortrag. Und: „Engagement macht Sinn und kann Sinn stiften.“ Den Abschluss des Programms bildete ein Vortrag von Dorothea Winter zum Thema Transhumanismus und zur Frage: Wie kann das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz humanistisch wünschenswert gestaltet werden? Die zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum verdeutlichten, dass dieses Thema viele der Anwesenden bewegt und uns die Auseinandersetzung damit wohl noch intensiv beschäftigen wird.
Ein kleiner Höhepunkt des Tages war die Vorstellung des Improvisationstheater der Jungen Humanist*innen Baden-Württemberg, die ganz ohne Requisiten, aber unter Einbeziehung des Publikums für kurzweilige Stimmung sorgten. Den kulturellen Abschluss des Festes bestritt dann das mit dem baden-württembergischen Kleinkunstpreis ausgezeichnete Huub Dutch Duo, zu dessen musikalischem Abendprogramm dann sogar das eine oder andere Tanzbein geschwungen wurde.
Der Tag bot viele Gelegenheiten für Begegnungen und angeregte Gespräche. Das gelungene Fest lebte vom Austausch untereinander, eröffnete den Gästen viele neue Impulse, neue Kontakte und persönliche Kennenlernen. Bruno Osuch, früherer langjähriger Präsident des HVD Berlin-Brandenburg, fasste es so zusammen: „Die gelungene Jubiläumstagung war entspannt, informativ, kommunikativ und würdig!“
Wir freuen uns schon auf das nächste Jubiläum!
![Die ersten von mehr als hundert Gästen treffen ein.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/20230624_115646_L-768x576.jpg)
![Freudige Begrüßung: David Driese (l.), Vorstand des HVD Berlin-Brandenburg, und Thomas Oppermann, Geschäftsführer des HVD NRW.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/20230624_120821_L-768x576.jpg)
![Der Ort des Geschehens: Das Bürgerhaus Zeppelinheim im hessischen Neu-Isenburg.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/20230624_115757_L-768x576.jpg)
![Christiane Herrmann, Bundesvorstand und Landessprecherin der HuGH, führte die Gäste durch das Programm des Tages.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/IMG_1097_JG-768x576.jpeg)
![Podiumsdiskussion zur Frage "Sind säkulare Weltanschauungen zu unpolitisch?", moderiert von Bundesvorstandssprecher Erwin Kress.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/IMG_1136_JG-768x576.jpeg)
![Über diesen Gast haben sich die Veranstalter besonders gefreut: Jürgen Gerdes war an der Gründung des Humanistischen Verbandes Deutschlands im Jahr 1993 maßgeblich beteiligt.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/IMG_1140_JG-768x576.jpeg)
![Während der Pausen gab es die Möglichkeit zum Austausch und Vernetzen.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/20230624_123427_L-768x576.jpg)
![Manche der Anwesenden trafen sich das erste Mal überhaupt, andere kennen sich schon seit Jahrzehnten und freuten sich über ein Wiedersehen.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/20230624_124000_L-768x576.jpg)
![Klaus Sühl (l.) und Erwin Kress - ein damaliger und ein aktueller Vorsitzender des HVD Bundesverbandes.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/20230624_163024_L-768x576.jpg)
![Dr. Martin Mettin von der Humanistischen Hochschule Berlin sprach in seinem Impulsvortrag über Sinnfragen und die Bedeutung von Skepsis für den Humanismus.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/IMG_1142_JG-768x576.jpeg)
![Katrin Raczynski (Bundesvorstand und Vorstand HVD Berlin-Brandenburg) moderierte ein Podium, das sich ebenfalls mit Fragen nach dem Lebenssinn beschäftigte.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/IMG_1158_JG-768x576.jpeg)
![Die Jungen Humanist*innen Baden-Württemberg sorgten mit ihrem Improtheater für eine gute Stimmung.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/IMG_1179_L-768x576.jpeg)
![Einen Blick in die Zukunft und die humanistisch wünschenswerte Gestaltung von Künstlicher Intelligenz warf Dorothea Winter mit ihrem Vortrag. Moderation: Christian Lührs (Bundesvorstand und HVD Hamburg)](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/IMG_1198_JG-768x576.jpeg)
![Bei der Festveranstaltung gab es für die Landesverbände des HVD die Gelegenheit, sich und ihre Projekte vorzustellen: Hier die Ausstellung „Humanismus in Geschichte und Gegenwart“ des HVD Thüringen.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/20230624_120942-768x576.jpg)
![Dr. Dr. Joachim Kahl (l.) war einer der Ehrengäste der Festveranstaltung, hier zusammen mit Birger Hoyer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des HVD Bundesverbandes).](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/20230624_182828_L-768x576.jpg)
![Für einen kulturellen Höhepunkt sorgte das musikalische Programm des Huub Dutch Duos.](https://humanismus.de/wp-content/uploads/2023/07/Image3_JL-768x576.jpeg)