„Es gilt hier und jetzt, die Menschenrechte zu verteidigen!“

Studenten der University of Essex schrieben zum Tag der Menschenrechte 2013 die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte auf die Stufen einer Treppe des Colchester Campus.
Studenten der University of Essex schrieben zum Tag der Menschenrechte 2013 die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte auf die Stufen einer Treppe des Colchester Campus.

Beitragsbild: University of Essex | CC BY 2.0 Generic

Vor 70 Jahren wurde die UN-Menschenrechtscharta verkündet. Doch wie frei und gleich sind wir heute? Es gilt, diese Errungenschaft der Menschheit zu bewahren und zu schützen.

Heute vor 70 Jahren, am 10. Dezember 1948, verkündete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. In der UN-Menschenrechtscharta, die unter dem Eindruck der furchtbaren Ereignisse zweier Weltkriege entstanden war, einigte sich die weltweite Vielfalt der Traditionen und Kulturen erstmals auf eine gemeinsame Vorstellung von Mitmenschlichkeit.

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sei ein emanzipatorischer Akt der Menschheit, sagt Florian Zimmermann, Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands. „Wir haben allen Menschen – ausnahmslos – Rechte gegeben, die uns allein aufgrund unseres Menschseins zustehen.“

Doch universale Menschenrechte sind noch immer eine Vision. Nach wie vor werden schwerste Menschenrechtsverletzungen begangen, Minderheiten ausgebeutet und deren Rechte beschnitten. Und auch dort, wo bestimmte Standards bereits erreicht waren, werden Demokratie und Menschenrechte wieder infrage gestellt. „Es gibt weltweit Versuche, die Menschenrechte einzuschränken oder auszuhöhlen, zum Teil unter dem Deckmantel von Meinungsfreiheit oder Sicherheitspolitik“, mahnt Zimmermann.

Hier muss Artikel 30 der UN-Menschenrechtscharta gewahrt bleiben, der besagt: Keine Bestimmung dieser Erklärung darf dahin ausgelegt werden, dass sie für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht begründet, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu begehen, welche die Beseitigung der in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten zum Ziel hat.

„Es gilt hier und jetzt, die Menschenrechte zu verteidigen“, appelliert Zimmermann. „Wir dürfen diese Errungenschaft nicht als gegeben hinnehmen, dürfen nicht müde werden, für sie einzustehen. Die Menschenrechte zu missachten, bedeutet den grundlegendsten sozialen Konsens abzulehnen – dies sollten wir nicht mit einer Meinung oder politischen Position verwechseln.“

Inhalt teilen

Unsere letzten Pressemitteilungen

Zukunftskongress am Welthumanist*innentag: „Wo der Humanismus stark ist, gedeiht die Demokratie“

Mehr als 1.200 Gäste aus aller Welt nehmen am heutigen Zukunftskongress im Futurium in Berlin anlässlich des Welthumanist*innentages teil. Unter dem Titel „Keine Zukunft? Ohne uns!“ geht es beim Kongress um Themen wie Bildung, Menschenrechte, KI und Klima. Dabei sind unter anderem der amerikanische Soziologe Phil Zuckerman, die Transformationsforscherin Maja Göpel, der Kriminalbiologe Mark Benecke und der Philosoph Julian Nida-Rümelin sowie Humanist*innen aus Deutschland und vielen anderen Ländern.

Weiterlesen »

Tierethik: Humanistischer Freitagssalon am 3. Mai

Der Humanistische Freitagssalon am 3. Mai widmet sich humanistisch-philosophischen Perspektiven der Tierethik. Den Impulsvortrag hält Dorothea Winter, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humanistischen Hochschule Berlin. Die digitale Veranstaltung steht allen Interessierten nach Anmeldung offen.

Weiterlesen »
Nach oben scrollen