Breites Bündnis fordert: Kinderarmut in der Inflationskrise wirksam bekämpfen!

Ratschlag-kinderamut-pexels-oleksandr-pidvalnyi-3036397

Beitragsbild: Oleksandr Pidvalnyi/ Pexels

Die Armutsquote bei Kindern liegt auf dem höchsten Stand seit Jahren. Die unterzeichnenden Organisationen des Ratschlag Kinderarmut, darunter der Humanistische Verband Deutschlands, fordern die Bundespolitik dazu auf, entschieden gegen Kinderarmut vorzugehen und die dafür nötigen Mittel im Bundeshaushalt zur Verfügung zu stellen.

Der Ratschlag Kinderarmut veröffentlicht heute eine gemeinsame Erklärung, die von 62 Verbänden, Gewerkschaften, zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Einzelpersonen getragen wird: „Solidarität mit armutsbetroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien – besonders in der Inflationskrise!“. Die Armutslagen von jungen Menschen dürfen nicht länger hingenommen werden und die politischen Entscheidungsträger*innen müssen endlich die notwendigen finanziellen Mittel für die Bekämpfung von Kinderarmut zur Verfügung stellen.

Für Kinder und Jugendliche bedeutet ein Aufwachsen in Armut nicht nur eine unzureichende Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, sondern auch geringere Bildungschancen und weniger Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe. Die aktuellen Preissteigerungen bedeuten zusätzliche, teils dramatische Einschränkungen, sowohl für Familien mit geringen Einkommen als auch für soziale Einrichtungen.

„Es ist beschämend, dass heute jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut aufwächst. Gerade in Krisenzeiten darf nicht am Wohlergehen der Kinder gespart werden“, erklärt Britta Licht, HVD-Bundesbeauftragte für Kinderrechte. „Die politischen Entscheidungsträger*innen in Bund, Ländern und Kommunen müssen die Interessen von Kindern und Jugendlichen endlich in den Mittelpunkt stellen. In den Bereichen materielle Grundversorgung, Bildung, Teilhabe und Gesundheit braucht es dringend mehr Geld und mehr politische Solidarität, um allen Kindern und Jugendlichen, einschließlich jungen Menschen mit Behinderung, ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen.“

Die gemeinsame Erklärung des Ratschlag Kinderarmut fordert entschlossene und zielgerichtete Maßnahmen, von denen alle Kinder, die in Deutschland aufwachsen, vollumfänglich profitieren können. Dabei müssen soziale Infrastruktur und monetäre Leistungen ineinandergreifen – und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Die vollständige Erklärung des Ratschlag Kinderarmut mit allen Forderungen sowie die Liste der Unterzeichnenden stehen hier zum Download bereit.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Ratschlag Kinderarmut die Bundesregierung der neuen Legislaturperiode aufgefordert, Armut von Kindern und Jugendlichen endlich effektiv zu bekämpfen und entschlossene Maßnahmen im Koalitionsvertrag zu verankern. Zwar ist die Politik nicht untätig gewesen, doch reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus. Die anhaltende Corona-Pandemie und die Inflationskrise haben die Situation noch weiter verschärft.

Der Humanistische Verband Deutschlands setzt sich außerdem seit vielen Jahren dafür ein, Kinderrechte unabhängig von Elternrechten ins Grundgesetz aufzunehmen – in einer Weise, die den Ansprüchen der UN-Kinderrechtskonvention gerecht wird.

Inhalt teilen

Unsere letzten Pressemitteilungen

Tierethik: Humanistischer Freitagssalon am 3. Mai

Der Humanistische Freitagssalon am 3. Mai widmet sich humanistisch-philosophischen Perspektiven der Tierethik. Den Impulsvortrag hält Dorothea Winter, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humanistischen Hochschule Berlin. Die digitale Veranstaltung steht allen Interessierten nach Anmeldung offen.

Weiterlesen »

Humanistischer Verband Deutschlands hält Reform des Schwangerschaftsabbruchs für breit konsensfähig

In Deutschland werden innerhalb der Dreimonatsfrist jährlich ca. 96.000 Schwangerschaftsabbrüche straffrei vorgenommen. Dabei gilt nach Gesetz ab Einnistung der befruchteten Eizelle in den Uterus, dass diese bereits Würde- und Lebensschutz haben soll. Deswegen soll die Abtreibung gemäß Paragraf 218 StGB rechts- und sittenwidrig sein. Diese Widersprüchlichkeit in den Paragrafen 218 ff. StGB und die anachronistische Stigmatisierung von unerwünscht schwangeren Frauen sollen nunmehr gemäß einer aktuellen Kommissionsempfehlung moderat reformiert werden. Die Schritte dazu dürften auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens treffen – wobei der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) sich noch weitergehende Vorschläge wünscht.

Weiterlesen »
Nach oben scrollen