Humanisten für Lebenskunde-Unterricht in ganz Deutschland

Bundesdelegierten-Versammlung bekräftigt Forderung nach Gleichberechtigung von Religions- und Weltanschauungsunterricht an allen Schulen.

„Dem noch in den meisten Bundesländern bestehenden Monopol der Kirchen auf Bekenntnisunterricht muss ein Weltanschauungsunterricht zur Seite gestellt werden, in dem Kinder und Jugendliche aus konfessionsfreien und humanistischen Familien ihre ethischen und moralischen Grundlagen vertiefen und reflektieren können.“

Das fordert der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) in einem am vergangenen Wochenende in Berlin verabschiedeten Beschluss, mit dem die Einführung des Schulfachs Humanistische Lebenskunde in den Schulen aller Bundesländer verlangt wird. Mehr als 60 Delegierte aus zwölf Bundesländern kamen am Samstag in Berlin zusammen, um über Schwerpunkte der Arbeit in den kommenden Jahren zu beraten. Humanistische Lebenskunde ist als Schulfach in Berlin, Brandenburg und Bayern anerkannt. Rund 60.000 Schülerinnen und Schüler werden ab dem neuen Schuljahr am Unterricht teilnehmen.

Im Beschluss heißt es weiter, dass ein staatlicher Ethikunterricht als verpflichtendes Fach für alle Schülerinnen und Schüler unterstützt wird. Dieser könne den Lebenskundeunterricht aber nicht ersetzen. Da das Grundgesetz den Religionsunterricht als Schulfach vorschreibe, müsse auch ein Weltanschauungsunterricht zugelassen werden. „Dies gebietet die grundgesetzlich vorgeschriebene Gleichbehandlung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.“

Grundlagen des Lebenskundeunterrichts sind Erkenntnisse über die Natur und die Gesellschaft sowie Lebensregeln, die auf weltlich-humanistischen Traditionen beruhen. Im Mittelpunkt stehen Verantwortung, Selbstbestimmung und Toleranz. Lebenskunde orientiert sich an den Erfahrungen, Gefühlen und der Gedankenwelt der Schülerinnen und Schüler. Ihre Lust, die Umwelt und sich selbst zu erleben, sowie ihre Fragen nach dem Sinn des Lebens prägen den Unterricht. Lebenskunde knüpft an das in anderen Fächern erworbene Wissen an. Die Schülerinnen und Schüler werden ermuntert, über sich selbst und die Welt nachzudenken und Standpunkte aus nicht-religiöser, humanistischer Sicht zu entwickeln. Dabei lernen sie auch Gedanken anderer Religionen und Weltanschauungen kennen, denen sie im Alltag begegnen oder die weltweit bedeutsam sind.

Weiterführende Informationen:

Ethikunterricht und Humanistische Lebenskunde: Inwiefern unterscheiden sie sich vom traditionellen Religionsunterricht? Lesen Sie weiter auf www.diesseits.de/node/4023

Mehr zum Schulfach Humanistische Lebenskunde erfahren Sie auf www.lebenskunde.de

Ihr Ansprechpartner für Fragen:

Werner Schultz, Leiter des Bereichs Bildung im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg. Kontakt: w.schultz@hvd-bb.de, 030 613 904 60

Haben Sie Interesse am Lebenskunde-Unterricht?

Wenn Sie möchten, dass das Schulfach auch in Ihrem Bundesland bzw. an Ihrer Schule unterrichtet werden kann, setzen Sie sich mit uns in Verbindung! Kontakt: hvd@humanismus.de, 030 613 904 34

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