Andreas kam wie viele andere über ein Studium der Theologie zum praktischen Humanismus. Er wurde zu einem streitbaren Verfechter einer Weltanschauung, die für ihre Begründung und ihr Wirken kein „höheres Wesen“, keinen Jenseitsbezug benötigt.
Als 1997 die Freireligiöse Landesgemeinde Württemberg ein eigenes Haus in der Stuttgarter Innenstadt erwarb, wurde auch Andreas Henschel, von Berlin kommend, als neuer „Pfarrer“ eingestellt. Andreas baute in der Folge als kulturell vielseitig interessierter Mensch das Haus in Stuttgart zu einem kulturellen und weltanschaulichen Zentrum aus. Weltanschaulich begleitete und gestaltete er den Weg der Freireligiösen Gemeinde hin zum praktischen Humanismus und zum Landesverband Baden-Württemberg im Humanistischen Verband Deutschlands.
Neben der Mitgliederbetreuung und seiner Arbeit als Feiersprecher war es für Andreas ein wichtiges Anliegen, die Jungen Humanisten in Württemberg und den Zusammenschluss der Jugendlichen auf Bundesebene zu unterstützen. Ohne Andreas wären die Humanisten Baden-Württemberg heute nicht dort, wo sie sind.
Neben seiner Arbeit als Geschäftsführer in Baden-Württemberg engagierte sich Andreas bundesweit, so als langjähriger Vizepräsident der Humanistischen Akademie und zuletzt als Vorstandsmitglied des HVD Bundesverbandes.
Durch eine schwere Krankheit wurde Andreas aus unserer Gemeinschaft gerissen. Wir trauern mit seinen Angehörigen, insbesondere mit seinem langjährigen Partner, und mit allen humanistisch gesinnten Menschen in unserem baden-württembergischen Landesverband. Der Bundesvorstand ist zutiefst dankbar für das vielfältige und engagierte Wirken von Andreas Henschel in unserem Verband. Wir werden Andreas sehr vermissen.