Papst beleidigt Humanisten

Papst Benedikt XVI. nutzt die jüngste „Sozial“-Enzyklika nicht nur zu einem Angriff auf den Relativismus im Allgemeinen. Er beleidigt den religionslosen Humanismus und seine Anhängerschaft weltweit.

Die Kernpassage dieser Enzyklika lautet: „Der Humanismus, der Gott ausschließt, ist ein unmenschlicher Humanismus. Nur ein für das Absolute offener Humanismus kann uns bei der Förderung und Verwirklichung von sozialen und zivilen Lebensformen … leiten, indem er uns vor der Gefahr bewahrt, zu Gefangenen von Moden des Augenblicks zu werden.“

Dazu erklärt der Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands, Dr. Horst Groschopp:
„Humanismus ist keine Mode des Augenblicks. Seine Grundvorstellungen der Menschlichkeit sind älter als das Christentum. Der Papst spricht wie die Pro Reli-Kampagne: Ethik ohne Gott sei keine richtige Ethik. Humanismus beruht aber auf der Menschenwürde. Ihre Begründung geht bis auf die alten Griechen und Römer und die Renaissance zurück. Seine Hauptprinzipien sind Individualität, Selbstbestimmung, Kritik, Solidarität und Weltlichkeit. Humanismus bedeutet Menschlichkeit, woraus wir praktische Humanität ableiten.“

Der HVD geht davon aus, dass dialogbereite Katholiken diese Entgleisungen des Papstes nicht akzeptieren werden. Weiter erklärt der Präsident des HVD: „Wir sind uns gewiss, dass solche Äußerungen des Papstes von Konfessionsfreien als Aufforderung verstanden werden, sich mehr als bisher zum Humanismus als einer modernen Weltanschauung zu bekennen – auch durch Eintritt in den HVD.“

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