HVD begrüßt Vorstoß des Wissenschaftsrates

Der Wissenschaftsrat hat auf seiner Wintersitzung empfohlen, das theologische und religionswissenschaftliche Feld weiterzuentwickeln, um der wachsenden religiösen Pluralisierung sowie dem steigenden Bedarf an wissenschaftlicher Expertise in Religionsfragen nachzukommen. Er hat dabei Empfehlungen zum Aufbau islamischer Theologie an deutschen Universitäten ausgesprochen.

Der Vizepräsident des HVD-Bundesverbandes Prof. Dr. Frieder Otto Wolf, der aktuell die Amtsgeschäfte des Präsidenten ausübt, erklärt gegenüber humanismus.de zum Vorstoß des Wissenschaftsrates:

„Der HVD begrüßt den Vorstoß des Wissenschaftsrates, die gegenwärtige Rechtspraxis in Deutschland auf dem Felde der Religionen und Weltanschauungen nachhaltig zu modernisieren. Das gilt insbesondere für seine Bemühungen um die Durchsetzung der Freiheit von Forschung und Lehre an Theologischen Fakultäten und Kirchlichen Hochschulen und für seinen Versuch, anderen Weltanschauungen aus dem engen Korsett christlicher Vorstellungen von Konfessionalität zu befreien.
Ausdrücklich begrüßen wir die darin zum Ausdruck kommende differenzierte Sicht auf die vielfältige Wirklichkeit des Islam, die eine entscheidende Voraussetzung dafür ist, dass sich wirklich ein mit modernen Gesellschaften verträglicher ‚europäischer Islam‘ weiter herausbildet und durchsetzt. Wir selbst halten viel davon, dabei an die arabischen bzw. islamischen humanistischen Traditionen zu erinnern und diese zu kultivieren. Wir begreifen den Vorstoß als Herausforderung, um als organisierter Humanismus sowohl die eigenen weltanschaulichen Positionen weiter zu profilieren, als auch Formen des deutlichen Ausdrucks der gesamten Vielfalt humanistischer Positionen zu finden und sie eventuell in einer Humanistik wissenschaftlich zu bearbeiten und für die Lehre zu bündeln.“

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