HVD unterstützt Bündnis für mehr soziale Gerechtigkeit

„UmFAIRteilen“ will erschreckende Polarisierung von Armut und Reichtum eindämmen und staatlichen Handlungsspielraum erhalten.

„Die Schaffung und der Erhalt von sozialer Gerechtigkeit ist ein Thema, das im humanistischen Denken tief verwurzelt ist. Deshalb haben wir beschlossen, uns als Verband auch gegenüber diesem wichtigen Anliegen klar zu positionieren“, sagte Frieder Otto Wolf, Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands, am Montag.

Das Präsidium beschloss auf der Sitzung am vergangenen Wochenende, dass der Bundesverband das Anliegen des Bündnisses „UmFAIRteilen – Reichtum besteuern“ offiziell unterstützt.

Das parteipolitisch unabhängige Bündnis ist ein Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen und zivilgesellschaftlichen Initiativen, zu denen unter anderem auch die Alevitische Gemeinde Deuschland, der Deutsche Kinderschutzbund und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung zählen.

Ziel ist die Einführung einer dauerhaften Vermögensteuer sowie einer einmaligen Vermögensabgabe. Die Steuer soll nicht auf das laufende Einkommen, sondern auf den Vermögensbesitz abzüglich der Schulden erhoben werden. Das Bündnis geht davon aus, dass somit jährlich über 20 Milliarden Euro eingenommen werden können und die Abgabe langfristig bis zu einer Billion Euro einbringen könnte.

Das zusätzliche Geld soll in den Bildungsbereich und Nahverkehr investiert werden, oder auch von den Ländern zum Abbau ihrer Schuldenlast eingesetzt werden können. Der Ausbau bezahlbarer Kita-Plätze, der Erhalt von Bibliotheken und schließlich der staatliche Gestaltungsspielraum generell sollen dadurch gestärkt werden.

Frieder Otto Wolf plädierte gegenüber Humanistinnen und Humanisten, sich auf allen zivilgesellschaftlichen und politischen Ebenen noch stärker für soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Dabei sollte nicht das Ziel im Vordergrund stehen, die redlichen Leistungen einzelner Menschen herabzuwürdigen oder legitime Besitzstände anzugreifen. „Es geht uns darum, Prozesse zu unterstützen, durch die überhaupt erste Schritte gemacht werden können, um gegen die erschreckende Polarisierung von Armut und Reichtum in unseren Gesellschaften vorzugehen.“

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