HVD feiert 30-jähriges Jubiläum mit großer Festveranstaltung

Der Humanistische Verband Deutschlands feierte sein 30. Jubiläum mit einer großen Festveranstaltung.

Beitragsbild: Birger Hoyer

Am Samstag, 24. Juni 2023, feierte der Humanistische Verband Deutschlands sein 30-jähriges Bestehen mit einem großem Fest im hessischen Neu-Isenburg. Zahlreiche Gäste kamen zusammen, um die vergangenen drei Jahrzehnte zu reflektieren und gemeinsam einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Die Feier zum 30-jährigen Bestehen des HVD Bundesverbandes fand in festlichem Rahmen im Bürgerhaus Zeppelinheim in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main statt. Gastgeber war die Humanistische Gemeinschaft Hessen, eine der jüngeren Mitgliedsorganisationen des HVD. Den Gästen wurde ein vielfältiges Programm geboten: In drei Themenblöcken widmeten sich Referent*innen und Diskussionsteilnehmer*innen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der humanistischen Bewegung und des Humanistischen Verbandes Deutschlands.

Hervorzuheben sind die Begrüßung und ausführliche Würdigung der Ehrengäste und ehemaligen HVD-Vorsitzendenden durch HVD-Vorstandssprecher Erwin Kress sowie die zahlreichen Grußworte, unter anderem von Andrew Copson, Präsident von Humanists International, und Melanie Wegling, Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Humanistischen Gemeinschaft Hessen. Wegling hob die Bedeutung der humanistischen Werte und des praktischen Humanismus hervor, darunter die Beratung zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, die vielen Menschen in schwierigen Fragen Orientierung und Sicherheit gebe.

Der Anlass der Festveranstaltung: Im Jahr 1993 schlossen sich sieben Vereinigungen zusammen, deren freireligiöse, freidenkerische und humanistische Tradition bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Bedeutung der Geschichte für die humanistische Bewegung hob insbesondere Manfred Isemeyer in seinem Vortrag zur HVD-Gründungsgeschichte hervor. Ausführlich ging er auf wichtige Meilensteine und Erfolge des Verbands ein. Die Leitfragen von heute seien die gleichen wie zur Gründung des HVD, nämlich: „Was brauchen säkular eingestellte Menschen? Was suchen sie? Und wie können wir organisierten Humanist*innen es ihnen geben?“ Die bewegte Verbandsgeschichte, so Manfred Isemeyer, biete also viel Grund zum Feiern, aber ebenso auch Anlass, über die weitere Zukunft nachzudenken. Die anschließende Podiumsveranstaltung zu der Frage, ob säkulare Weltanschauungen zu unpolitisch seien, unterstrich den Wert von Engagement und praktischem Handeln für den Humanistischen Verband Deutschlands und seine Mitgliedsorganisationen.

Ein Schwerpunkt der weiteren Vorträge und Diskussionen des Tages war das Thema Lebenssinn. Philosophische und persönliche Zugänge betonten den Wert des kritischen Zweifelns und des gemeinsamen Engagements auf der Basis des Humanismus. „Skepsis gehört zum Humanismus unbedingt dazu“, betonte Dr. Martin Mettin in seinem Vortrag. Und: „Engagement macht Sinn und kann Sinn stiften.“ Den Abschluss des Programms bildete ein Vortrag von Dorothea Winter zum Thema Transhumanismus und zur Frage: Wie kann das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz humanistisch wünschenswert gestaltet werden? Die zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum verdeutlichten, dass dieses Thema viele der Anwesenden bewegt und uns die Auseinandersetzung damit wohl noch intensiv beschäftigen wird.

Ein kleiner Höhepunkt des Tages war die Vorstellung des Improvisationstheater der Jungen Humanist*innen Baden-Württemberg, die ganz ohne Requisiten, aber unter Einbeziehung des Publikums für kurzweilige Stimmung sorgten. Den kulturellen Abschluss des Festes bestritt dann das mit dem baden-württembergischen Kleinkunstpreis ausgezeichnete Huub Dutch Duo, zu dessen musikalischem Abendprogramm dann sogar das eine oder andere Tanzbein geschwungen wurde.

Der Tag bot viele Gelegenheiten für Begegnungen und angeregte Gespräche. Das gelungene Fest lebte vom Austausch untereinander, eröffnete den Gästen viele neue Impulse, neue Kontakte und persönliche Kennenlernen. Bruno Osuch, früherer langjähriger Präsident des HVD Berlin-Brandenburg, fasste es so zusammen: „Die gelungene Jubiläumstagung war entspannt, informativ, kommunikativ und würdig!“

Wir freuen uns schon auf das nächste Jubiläum!

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