Am Samstag, 7. November 2020, führte die Europäische Humanistische Föderation (EHF) ihre diesjährige Generalversammlung durch – aufgrund der aktuellen Pandemiesituation natürlich als Online-Tagung. Ein wichtiges Ergebnis der Versammlung war die Wahl eines neuen Vorstands.
Neu gewählt wurde Katja Labidi (38), die seit 2019 den HVD als Bundesbeauftragte für Geflüchtete, Migration und europäische Fragen vertritt. Zu ihrer Wahl erklärte sie:
„Ich freue mich sehr auf die bevorstehenden Aufgaben auf europäischer und internationaler Ebene, um dort unsere humanistischen Werte zu vertreten und unsere gemeinsamen Ziele durchzusetzen. Als meinen persönlichen Schwerpunkt im EHF-Vorstand habe ich das Thema Migration gesetzt. Migration ist ein integraler Bestandteil der europäischen Politik und muss sich daher auch auf die Entscheidungen und Ziele der EHF niederschlagen. Wir müssen das Bewusstsein für die Gründe erzwungener Migration und unsere eigene Verantwortung in Europa schärfen, nicht zuletzt, um dem beunruhigenden Erfolg von Rechtspopulist*innen entgegenzutreten, die mit einer verzerrten Erzählung Einfluss in Europa und weltweit gewinnen wollen.“
Der HVD Bundesverband gratuliert Katja Labidi herzlich zu ihrer Wahl!
Neuausrichtung für die EHF
In den vergangenen Jahren wurde die EHF finanziell und personell dadurch stark unterstützt, dass die wallonischen Atheisten (Centre d’Action Laïque, CAL) ein Sekretariat für die EHF stellten. Auf Dauer sieht sich die EHF dadurch in ihrer Unabhängigkeit eingeschränkt. Bei der Generalversammlung am vergangenen Samstag wurde daher eine Neuaufstellung der Organisation beschlossen. Nun werden Lösungen zur finanziellen Unabhängigkeit und gleichzeitig zu einer stärkeren Integration in die internationale Organisation Humanists International gesucht. Dadurch sollen auch doppelte Kontakte zur europäischen Politik vermieden werden.
Katja Labidi betonte, es sei ihr ein wichtiges Anliegen, den innovativen Prozess der Neuausrichtung der EHF aktiv zu begleiten und die europaweite Zusammenarbeit humanistischer Organisationen zu verstärken. „Nur wenn wir auf europäischer Ebene eng zusammenarbeiten, können wir unsere gemeinsamen Ziele in dieser globalisierten Welt erreichen“, so Labidi.