„Niemand soll mehr für die Freiheit sterben müssen“ – Erklärung zum 9. November 2020

Berlin, Platz des 9 November 1989 (Tag des Mauerfalls in Berlin)
Berlin, Platz des 9 November 1989 (Tag des Mauerfalls in Berlin)

Beitragsbild: Colin Smith | CC BY-SA 2.0 Generic

Der 9. November wird oft als "Schicksalstag der Deutschen" bezeichnet, denn an diesem Tag ereigneten sich mehrere Wendepunkte in der Geschichte Deutschlands. Erwin Kress, Vorstandssprecher des HVD Bundesverbandes, blickt zurück auf diese historischen Ereignisse und schlägt eine Brücke zur Gegenwart.

Es jährt sich wieder der 9. November, ein Schicksalstag in der deutschen Geschichte.

Im letzten Jahr feierten wir den 30. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin, einen Freudentag.

Demgegenüber war der 9. November 1848 ein Tag der Trauer.

An diesem Tag wurde Robert Blum, Demokrat und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, von einem Hinrichtungskommando der kaiserlichen Gegenrevolution in Wien erschossen. Der Anfang vom Ende der sogenannten Märzrevolution in den Staaten des Deutschen Bundes war damit eingeläutet.

„Ich sterbe für die Freiheit“, seien die letzten Worte des 40-jährigen Robert Blum gewesen.

70 Jahre später, 1918, machte die Novemberrevolution in Deutschland dem Kaiserreich ein Ende.

Der 9. November 1938 (Reichspogromnacht) verdeutlichte, dass sich Demokratie und Freiheitsrechte noch nicht durchsetzen konnten, derer wir uns inzwischen erfreuen.

Diese Freude teilen nicht alle. Für die Freiheit sterben inzwischen nicht nur Menschen in reaktionären Regimen außerhalb Europas. In unseren Ländern selbst sterben Menschen durch reaktionären rechten und durch islamistischen Terror. Die Terroristen hassen unsere Freiheiten. Demgegenüber müssen wir demokratische Prinzipien und alle Freiheitsrechte bewusst hochhalten und verteidigen. Aber wir wissen, wenn wir uns die Geschichte anschauen, das fordert harte Auseinandersetzungen.

Wir müssen als gleiche und freie Menschen zusammenstehen.

Niemand soll mehr für die Freiheit sterben müssen.

Erwin Kress, am 9. November 2020

Inhalt teilen

Unsere letzten Pressemitteilungen

Zukunftskongress am Welthumanist*innentag: „Wo der Humanismus stark ist, gedeiht die Demokratie“

Mehr als 1.200 Gäste aus aller Welt nehmen am heutigen Zukunftskongress im Futurium in Berlin anlässlich des Welthumanist*innentages teil. Unter dem Titel „Keine Zukunft? Ohne uns!“ geht es beim Kongress um Themen wie Bildung, Menschenrechte, KI und Klima. Dabei sind unter anderem der amerikanische Soziologe Phil Zuckerman, die Transformationsforscherin Maja Göpel, der Kriminalbiologe Mark Benecke und der Philosoph Julian Nida-Rümelin sowie Humanist*innen aus Deutschland und vielen anderen Ländern.

Weiterlesen »

Tierethik: Humanistischer Freitagssalon am 3. Mai

Der Humanistische Freitagssalon am 3. Mai widmet sich humanistisch-philosophischen Perspektiven der Tierethik. Den Impulsvortrag hält Dorothea Winter, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humanistischen Hochschule Berlin. Die digitale Veranstaltung steht allen Interessierten nach Anmeldung offen.

Weiterlesen »
Nach oben scrollen