Warum braucht es heute mehr denn je Pazifist*innen und einen politischen Pazifismus? Wie können Konflikte im In- und Ausland mit zivilen Mitteln bearbeitet und gelöst werden? Und wann ist es notwendig, sich einzumischen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die neue diesseits-Ausgabe.
Wir sprechen mit dem Philosophen Julian Nida-Rümelin und der Friedens- und Konfliktforscherin Kristine Andra Avram. Wir präsentieren ein Plädoyer für einen humanistischen Pazifismus und widmen uns Immanuel Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“. Wir fragen, wie weit ziviler Ungehorsam gehen darf, und wir erfahren, wie man mit Kindern sensibel über Krieg und Konflikte sprechen kann. Außerdem beleuchten wir die humanistische Militärseelsorge in Belgien und den bevorstehenden World Humanist Congress in Kopenhagen. Eindrückliche Erfahrungsberichte zeigen den täglichen Freiheitskampf einer entschlossenen Frau im Iran – und wie durch gemeinsame Anstrengungen ein Hotel in kürzester Zeit zur Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine wurde.
„Uns eint die Sehnsucht nach Frieden“, schreibt Katrin Raczynski, Vorstand des HVD Bundesverbandes, im Editorial der neuen diesseits-Ausgabe. „Und doch erscheint Frieden nicht zum Greifen nah: Selten haben wir eine Zeit erlebt, in der so viele Bedrohungen und Unsicherheiten gleichzeitig auf uns einwirken und deren Folgen wir auch bei uns ganz unmittelbar spüren: die Klimakatastrophe, erodierende Demokratien weltweit, Kriege und Konflikte, die Missachtung von Menschenrechten an vielen Orten. Wir müssen eine Menge Ungewissheit aushalten, und nicht selten verspüren wir angesichts all dieser Krisen ein Gefühl von Ohnmacht. Was können wir also tun?“ Die neue diesseits-Ausgabe ist eine Einladung zum Nachdenken und Handeln.
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