Die neue Ausgabe von diesseits widmet sich einem Thema, an dem wir seit einem halben Jahr nicht mehr vorbeikommen: der Corona-Krise und unserem Umgang damit. Was zeigt uns die Krise, über uns, unseren Umgang mit Einschränkungen? Was lehrt sie uns im Umgang mit anderen (globalen) Krisen wie der Klimakrise? Und wie könnten humanistische Interventionen in Krisenzeiten aussehen?
HVD Bundesverband / Aktuelles / Seite 9
Aktuelles
In den vergangenen Monaten kam es bei Mitgliedern, Partnern und interessierten Humanist*innen durch das Erscheinen der neuen Organisation ‚Humanistische Vereinigung’ (HV) wiederholt zu Irritationen und zu Anfragen, in welchem Verhältnis der HVD zu dieser Organisation steht.
Im Februar hatte das Bundesverfassungsgericht das Suizidhilfeverbot im § 217 StGB für verfassungswidrig und nichtig erklärt. Unter der Initiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird nun an einem veränderten § 217 als Tötungsdelikt gearbeitet. Entgegen dem Karlsruher Urteilsspruch sollen – dies zeigen bereits vorliegende Entwürfe der von ihm eingeladenen Expert*innen – die Möglichkeiten zur Suizidhilfe erneut stark eingeschränkt werden. Der Humanistische Verband Deutschlands – Bundesverband protestiert dagegen in einem Offenen Brief an Spahn und kritisiert die einseitige Auswahl seiner Ratgeber*innen.
Wir können den heutigen Welthumanistentag nicht mit einem großen Fest und vielen Menschen begehen. Aber wir können diesen Tag und unsere humanistischen Werte trotzdem feiern, wenn auch auf anderem Wege. Ein Grußwort von Erwin Kress, Vorstandssprecher des Humanistischen Verbandes Deutschlands.
Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni fordert ein breites Bündnis von rund 60 Organisationen, darunter auch der Humanistische Verband Deutschlands, den Bund sowie Länder und Kommunen auf, der Bekämpfung der Armut von Kindern und Jugendlichen in Deutschland die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdient. Dazu appelliert das Bündnis an die politisch Verantwortlichen, endlich konkrete Konzepte mit notwendigen Umsetzungsschritten vorzulegen, die allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen ermöglichen!
Im Februar hat das Bundesverfassungsgericht ein Grundrecht auf Hilfe zur Selbsttötung bestätigt, welches in der Praxis auch zu gewährleisten sein müsse. Ohne entsprechende Regelungen stoßen bei der möglichen Inanspruchnahme von assistiertem Suizid allerdings viele verzweifelt Hilfesuchende weiterhin auf schier unüberwindliche Hürden. Um verfassungskonforme Initiativen politisch auf den Weg zu bringen, hat der Humanistische Verband Deutschlands – Bundesverband ein „Suizidhilfekonflikt-Gesetz“ vorgeschlagen. Der Entwurf dazu liegt bereits einzelnen Bundestagsabgeordneten vor.
In Polen wird die Corona-Krise ausgenutzt, um Grundrechte wie das Recht von Frauen auf sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung weiter einzuschränken. Der Humanistische Verband Deutschlands – Bundesverband kritisiert dies aufs Schärfste und fordert ein schnelles Handeln der deutschen und der EU-Politik.
Freiwillige Selbstverpflichtungen reichen nicht aus, um endlich eine Gleichstellung der Geschlechter in Deutschland zu erreichen – dies sagte Hedwig Toth-Schmitz, Vorstand des HVD Bundesverbandes, heute anlässlich des Internationalen Frauentags. Das vollständige Statement finden Sie untenstehend.
Das Bundesverfassungsgericht hat heute den § 217 StGB für nichtig erklärt: Das Verbot geschäftsmäßiger Suizidhilfe hat keinen Bestand. Der Humanistische Verband Deutschlands begrüßt die damit verbundene Stärkung des Selbstbestimmungsrechts und schlägt eine Neuregelung der Suizidhilfe vor.
Am 26. Februar entscheidet das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe darüber, ob und wie weit die Hilfe zur Selbsttötung, entsprechend dem Zustand vor dem Verbotsgesetz von 2015, wieder erlaubt werden soll. Die öffentlichen und interne Reflexionen über die Bedeutung des Urteils und was danach kommt, sind in vollem Gange. Ein Beitrag von Gita Neumann.